Donnerstag, 23. Dezember 2010

Schöne Weihnachten

Allen meinen Lesern und Leserinnen und solchen, die es vielleicht noch werden (wollen), meinen Freunden und Kollegen, möchte ich auf diesem Wege schöne Weihnachten wünschen mit großen und kleinen Geschenken, vor allem aber dem größten Geschenk - der Liebe.

Ich bin in diesem Jahr ziemlich verwirrt von meinen extrem weihnachtlichen Gefühlen und schrecklich gerührt. Es ist wirklich schrecklich, wenn man dauernd heulen möchte. Nicht, weil etwas passiert ist, sondern diesmal wirklich aus Freude.

Das erste Halbjahr 2010 war privat ziemlich schwierig für mich. Aber dann erschien im Juni "Die Hüterin des Evangeliums" und plötzlich war alles anders, als würde ein positives Erlebnis ganz viele andere nach sich ziehen. Allein die vielen wundervollen Rezensionen haben mich nicht nur gefreut, sondern auch weiter gebracht. Die Buchpremiere in Augsburg war ein wirklich schönes Erlebnis. Und die Nominierung unter den beliebtesten historischen Romanen bei LovelyBooks war genial. Diese positiven Erlebnisse und das Selbstvertrauen, das meine LeserInnen und Rezensenten mir gaben, machen neue Romane möglich, die Fantasie allein reicht da nicht.

Deshalb möchte ich mich auf diesem Wege bei allen bedanken, die in irgendeiner Weise in diesem Jahr meinen Weg begleitet haben. Ihnen und Euch nochmals schöne Weihnachten und einen guten Rutsch.

Übrigens: In 2011 wird wider Erwarten kein neuer Roman von mir erscheinen, dafür geht es 2012 rund, aber mehr darüber verrate ich erst im nächsten Jahr :-)

Freitag, 17. Dezember 2010

Gedanken zur Weihnachtszeit

Es ist jedes Jahr eigentlich der selbe Zirkus: Im Dezember ist Winter - und niemand hat damit gerechnet. Die LKW-Fahrer nicht, die haufenweise Unfälle auf den Straßen verursachen, die Bahn nicht, die Fluggesellschaften nicht. Auch dass am 24.12. Heilig Abend ist - und zwar jedes Jahr - ist irgendwie eine wiederkehrende Überraschung.

Leider muss ich zugeben, dass auch ich nie damit rechne, wie schnell die Zeit vergeht, und auch in diesem Jahr zu spät dran bin. Für alles. Auch die Winterreifen habe ich erst auf mein Auto aufziehen lassen, als es mit Sommerreifen schon nicht mehr ging. Geschenke? Meine Familie kriegt Gutscheine. Weihnachtskarten an Freunde, Bekannte und geschäftliche Kontakte? Ich werde kurzfristig E-Mails versenden. Der Einkauf für die Feiertage? Erledige ich am 24..

Allerdings: Das Essen für Heilig Abend hat in diesem Jahr meine Tochter bestellt - und deshalb wird es schon am 23.12. geliefert. Klingt gut, oder? Eine kleine Unsicherheit ist jedoch dabei: Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob eine Gans für vier Erwachsene in meinen kleinen Ofen passt. Notgedrungen könnte ich ein Ersatzmenü auch am 24. noch kaufen.

Ich habe einmal in meinem Leben ein sehr entspanntes Weihnachtsfest gefeiert. Damals lebten wir in Paris, und es war wundervoll, am 24. mit meiner Familie richtig gut Mittag zu essen, anschl. durch die Geschäfte zu bummeln und für jeden Weihnachtsgeschenke zu kaufen und am Abend mit einem Glas Champagner (satt und beschenkt) am Tannenbaum zu sitzen. Für den 25. hatte ich am 23. ein paar Kleinigkeiten eingekauft und am 26. war wieder Alltag.

In diesem Sinne entschwinde ich jetzt mal in den Keller, um zu überprüfen, ob Christbaumständer, Lichterkette und Weihnachtskugeln meinen letzten Umzug im Sommer überlebt haben. Übrigens: Das erste Weihnachten mit meinem Mann vor elf Jahren wurde dadurch geprägt, dass wir an Heilig Abend mehrere Stunden durch die Geschäfte liefen auf der Suche nach einem Christbaumständer (und Bäume im Topf waren überall auch ausverkauft).

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Öko & Benehmen

In letzter Zeit fällt es mir immer wieder auf, dass sich Leute, die eine "grüne Fahne" vor sich her tragen, ausgesprochen ignorant und unhöflich benehmen. Seltsam, finde ich, denn ich hatte immer gedacht, dass Menschen mit diesem Bewusstsein besonders freundlich und liebenswürdig sind. Oder ist "öko" inzwischen so in, dass jeder Trampel im Bio-Laden einkauft und den Alt-68er gibt?

1. Fahrradfahren gilt als umweltbewusst. Gut. Wieso aber fahren Fahrradfahrer im Englischen Garten und an der Isar in München über Wiesen und Blumenbeete, über Entennester und in Höchstgeschwindigkeit an Fußgängern und spielenden Hunden vorbei? Ein Spaziergang an der Isar zwischen Tivoli Brücke und Oberföhringer Wehr ist zu mancher Tageszeit lebensgefährlich. Beschwerden bringen nichts, sagt die Polizei, denn die Fahrrad-Lobby sei zu groß, das Ansehen zu positiv und überhaupt wären Fahrradfahrer umweltbewusster als Autofahrer (ich fahre aber nicht über Wiesen und bringe, so Gott will, keinen Menschen und kein Tier absichtlich in Gefahr).

2. In der Nähe meiner Wohnung befindet sich ein toller Bio-Supermarkt mit einem netten kleinen Parkplatz. Wieso benötigen die Kunden und Kundinnen in diesem Markt pro Auto zwei Parkplätze? Kein Mensch stellt sich so unverfroren und unhöflich vor den ReWe oder bei Edeka hin. Und wieso gucken Bio-Käufer immer böse? Und verstellen den Weg im Laden. Ein höfliches "darf ich bitte auch mal an die Kartoffeln?" geht gar nicht - ich bin selten so oft so flapsig und unfreundlich behandelt worden wie in diesem Obst- und Gemüsestand.

3. Ich habe wirklich nette Nachbarn, die fünf Kinder großziehen, ökologisch wertvoll leben und nur Fahrrad fahren. Mit anderen Worten: Die Familie besitzt sechs Fahrräder, zwei Kinderwägen und einen Fahrradanhänger. Gut und schön. Aber wieso müssen alle diese Teile im Hausflur geparkt werden, und auf so großzügig bemessenem Platz, dass sich die Haustür nicht mehr ganz öffnen lässt? Beschwerde - keine Chance. Ich (böser, böser Autofahrer) habe angeblich kein Verständnis für ein umweltbewusstes Leben.

4. Ich liebe Kinder. Ich bin selbst Mutter. Wieso aber konnte aus meiner Tochter ein glücklicher Mensch werden - trotz guter Erziehung? Wieso werden die Blagen von vielen Öko-Eltern noch immer ultimativ alternativ erzogen, nämlich gar nicht? Verträgt sich kultiviertes Benehmen nicht mit Umweltbewusstsein? Ungezogenheit ist m. E. eine Form von Unerzogenheit - also der Fehler der Eltern und nicht der Kinder. Wenn meine Nachbarn bewusste Kinder zum Spielen in den Hausflur vor meine Wohnungstür schicken, weil sie ihre Ruhe haben wollen, ist das nicht die Schuld der Kleinen. Und wenn ich darum bitte, ob ich vielleicht auch ein wenig Ruhe haben dürfte, weil ich so Migräne habe, gelte ich als nicht sozial verträglich.

Nicht, dass ich etwas gegen Umweltbewusstsein hätte. Je älter ich werde, desto dringender verspüre ich den Wunsch, die Welt retten zu müssen - das ist kein Witz! Aber geht das nicht auch kultiviert, verständnisvoll, höflich und freundlich?

Sonntag, 7. November 2010

Autoren im Internet

Auch unter Kollegen wird immer wieder die Frage gestellt, ob und was es bringt, als Autor im Internet präsent zu sein. Manche von uns sind mit wachsender Begeisterung online, andere scheuen sich vor dem neuen Medium. Ich persönlich möchte das Netz nicht missen. Zwar habe ich nicht die geringste Ahnung, ob sich auf diesem Wege tatsächlich die Verkaufszahlen im Buchhandel erhöhen (und das wird man auch so leicht nicht herausfinden können), aber das Internet hat mehrere Vorteile, die ich nicht missen möchte:

1. Grundsätzlich erleichtert der Klick ins Netz die Arbeit. Vor allem, wenn man historische Romane schreibt, sind ein Internetzugang und die schnelle Beantwortung irgendwelcher Fragen unerlässlich. Es ersetzt nicht die Lektüre von Basisliteratur (wenn ich die nicht hätte, würde ich sehr viel vermissen), aber es hilft einem zuweilen sehr gut auf die Sprünge.

2. Das Netz nimmt die Einsamkeit vom Job einer Schriftstellerin. Wir deutschen Autoren arbeiten in der Regel nicht wie unsere amerikanischen Kollegen in Schreibgruppen, sondern sitzen alleine am Schreibtisch und dichten vor uns hin. Geplänkel mit Kollegen, Flurklatsch usw. gibt es da natürlich nicht. Aber das fehlt über kurz oder lang, selbst wenn einem das übliche Büro-Hickhack nicht liegt. Durch das Internet hat man Zugang zu Mailinglisten von Autorenkreisen oder Autorenforen und kann sich mit Kollegen austauschen oder einfach nur mal quatschen. Das hilft der Kreativität sehr auf die Sprünge - und gegenseitige Ratschläge sind ebenfalls immer willkommen (bei meinen Autorenkollegen ebenso wie bei mir).

3. Und das ist wahrscheinlich der wichtigste Aspekt: Der einsam vor sich hin dichtende Autor hat plötzlich Kontakt zu seinen LeserInnen. Sei es auf Portalen für Bücher-Fans oder durch Internet-Rezensionen - ich fühle mich auf diese Weise ganz nah an meinem Publikum. Und das ist toll! Ich habe die positiven Rezensionen für "Die Hüterin des Evangeliums" aufgesaugt wie ein Schwamm, bei vorablesen.de schaue ich mir interessiert die Leseeindrücke an und bewerte diese als repräsentativen Querschnitt, der mich in meinen Entscheidungen durchaus beeinflussen kann. Vorgestern war Frage-Freitag bei lovelybooks.de und ich sollte Fragen von LeserInnen beantworten. Ehrlich: Über kurz oder lang wurde ich ganz süchtig danach. Dieser Austausch, diese Kommunikation - das hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Deshalb schließe ich mein "Wort zum Sonntag" ;-) mit einem Dankeschön an alle, die sich so fleissig um die Präsenz von Büchern im Internet bemühen - ganz gleich, ob die nun von mir oder von Kollegen sind. Hauptsache, es wird immer weiter gelesen - und darüber gesprochen, geschrieben, gemailt und/oder gepostet.

Dienstag, 2. November 2010

Die Hüterin des Evangeliums

Im Nachwort meines im Juni erschienenen Romans erzähle ich, dass das Vorbild für meine Protagonistin Christiane Meitinger meine Mutter war. Diese hieß auch Christiane, war ebenso schön wie meine Hauptperson und genauso eigensinnig und neugierig. Damit sich meine Leserinnen ein Bild von der Dame machen können, habe ich ein Foto eingestellt, das meine Mutter etwa im selben Alter zeigt, in dem meine Druckerwitwe ist. Natürlich ist es ein Foto aus den 50er Jahren, aber ich denke, man kann sich die "echte" Christiane durchaus auch in einem Renaissance-Gewand vorstellen.


Meine Mutter hat das Erscheinen dieses Buches nicht mehr erlebt. Sie starb vor neun Jahren mit neunundsechzig viel zu jung an Krebs. Aber sie wußte, dass ich historische Romane veröffentliche. Nicht nur, weil ich das vor neun Jahren schon getan habe, sondern weil ich praktisch mein ganzes Leben geschrieben habe.

Montag, 25. Oktober 2010

Bettler & Bücher

Samstag, 11.00 Uhr, Madrid: In der Wandnische eines Geschäftshauses sitzt ein Bettler, in der einen Hand hält er einen Becher, in den vereinzelt Münzen geworfen werden, in der anderen hält er ein Buch, einem Hardcover mit grünem Einband, in dem er offenbar konzentriert liest. Samstag, 17.00 Uhr, Madrid: Der selbe Bettler sitzt am selben Ort und beginnt gerade in einem anderen Buch zu lesen, einem dicken Paperback diesmal. Er wirkt wie in einer anderen Welt, vermutlich liest er in einem Roman, der ihn von seinem Elend ablenkt, von dem lärmenden Verkehr, den Touristen und anderen Passanten.

Vor einiger Zeit wurde einmal in einem Nachrichtenmagazin folgende Szene beschrieben: Die Schickeria von Moskau feiert in einem Palast ein rauschendes Fest wie zu Zeiten des Zaren, man ist übersättigt, steinreich, skrupellos und brilliert nicht durch besonderen Intellekt; draußen im verschneiten Park kauert ein Obdachloser auf einer Parkbank - und liest Tolstoi. Ich konnte mir das gut vorstellen, denn Geld haben bedeutet ja unglücklicherweise nicht auch Bildung besitzen. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, am vergangenen Wochenende, also Jahre später, die selbe Situation vor Augen geführt zu bekommen.

Ich war tief beeindruckt von dem lesenden Bettler in Madrid. Ich hätte ihn gerne angesprochen, aber da ich kein Spanisch spreche, konnte ich nicht sehr viel mehr tun, als seinen Becher irgendwie zu füllen. Doch frage ich mich seit dieser Begegnung, welches Schicksal diesen Mann in sein Elend getrieben haben mag. Vielleicht hat er noch Hoffnung auf ein besseres Leben, die Bücher sind möglicherweise das Sinnbild dafür. Dieser Leser hat mich tief berührt. Ich werde ihn nie vergessen und hoffe aus ganzem Herzen, dass er irgendwann in seinem Leben wieder einen anderen Platz finden wird, wo er seiner Passion nachgehen kann.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Ich liebe Bücher

Klar, ich schreibe auch Bücher. Aber ich mag die Dinger in der Hand halten, das Papier zwischen meinen Fingern fühlen. Das ist einer der Gründe, warum ich so ungern in Bibliotheken recherchiere. Viel lieber bestelle ich mir antiquarische Basisliteratur bei zvab.de, streichle über alte Cover und rieche den leichten Moder, der von den betagten Exemplaren ausgeht. Wenn ich mehr von alten Büchern verstehen würde, könnte das Sammeln von wertvollen Antiquaria durchaus zu meinem Hobby werden, aber dafür fehlen mir der Verstand, das Geld und der Platz.
Das an sich ist natürlich kein Grund für einen Blog-Eintrag. Ich überlege mir vielmehr gerade einen Ersatz für "echte" Bücher. Morgen und übermorgen werde ich für jeweils drei Stunden in einem Flugzeug sitzen, rechne ich die Wartezeit beim Check-in dazu, werde ich vier Stunden pro Tag irgendwo rumsitzen und lesen - oder auch nicht. Die Frage ist nämlich, was nimmt eine Schnell-Leserin auf einen drei Stunden Flug mit? Einen Sack voll Bücher? Soll ich auf Kleidung und Schuhe verzichten und nur Bücher in den Koffer tun? Ich habe als Jury-Mitglied des DeLiA-Wettebwerbs ja derzeit viel Auswahl, aber da ist dann halt auch manches dabei, was mir nicht gefällt, merke ich aber erst beim Lesen, also in der Luft. Und wie ist es dann mit dem Handgepäck?
Die Alternative wäre in jedem Fall wahrscheinlich ein e-book. Habe ich nicht. Extra anschaffen? Nein, dafür fliege ich zu selten in der Weltgeschichte herum. Und, wie gesagt, ich liebe es, Bücher anzufassen. was bleibt mir also, wenn ich nicht mit Übergepäck reisen will? Ich könnte so genannte Apps auf mein i-phone laden und mir während des Fluges Hörbücher reinziehen. Das sind zwar keine DeLiA-Beiträge, aber ich könnte unter sehr schönen Romanen und spannenden Krimis wählen. Ja, ich glaube, das ist eine Idee: Stöpsel ins Ohr und die Welt ausklinken, tut auf jeden Fall meinen (kurzsichtigen) Augen gut.

Freitag, 15. Oktober 2010

PS zum Kleidungsstil

Es soll übrigens Autorinnen geben, die vollkommen im Hier und Jetzt ihrer historischen Romane leben, das heißt: die werten Kolleginnen tragen gerne alte Kostüme. Das ist nicht so wirklich mein Ding, obwohl ich mir die richtige Garderobe durchaus als kreatives Vehikel vorstellen kann. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass man im Reifrock nicht so bequem am Computertisch sitzt. Ich arbeite übrigens wahnsinnig gerne im Bademantel. Das ist bequem, modisch neutral und irgendwie heimelig. Mir ist der Bademantel lieber als irgendein Schlabbergewand, das wahrscheinlich den selben Zweck erfüllt. Da ich aber einen Hund habe und deshalb mehrmals am Tag meine Wohnung verlassen muss, findet man mich zuweilen auch ordentlich angezogen am Schreibtisch ;-)

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Image oder Schönheitspflege?

In so ziemlich jedem Beruf gibt es eine Kleiderordnung, es gibt Imageberater und/oder ein Heer von kreativen Köpfen, die eine Person so stylen, dass deren Erfolgsrezept irgendwie auf den ersten Blick erkennbar ist. Nur Schriftstellerinnen werden nicht so gecoached - oder jedenfalls kenne ich niemanden, der mir sagen könnte, wie frau heutzutage als Autorin auszusehen und aufzutreten hat. Schillernd wie die amerikanischen Bestseller-Autorinnen? Nora Roberts und Danielle Steel sind da absolut glamouröse Beispiele. Möglicherweise auch cool in einer weiblichen Version von Frank Schätzing? Oder im ewigen schwarzen Rolli als Enkeltochter von Simone de Beauvoir? Ich gehöre übrigens zur letzten Kategorie. Und auch wenn ich wie ein unverbesserlich altmodisches Überbleibsel aus den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts aussehe, ich liebe schwarze Rollkragenpullover. Allerdings wäre ich auch gerne bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen, wenn sich eine Typberaterin bei mir meldet. Kleiner Hinweis am Rande: In meinem Kleiderschrank ist schwarz schon sehr dominant - und ich habe keine große Lust, daran etwas zu ändern, denn jeder Versuch, Farbe ins Dunkel zu bringen, misslang bisher.. Nicht, dass ich irgendeiner Gotik-Bewegung angehören würde - ich halte es eher mit Coco Chanel und einer gewissen Vorliebe für's "kleine Schwarze". Und das ist übrigens ein Traum von mir: Einmal mit meiner Schreiberei so viel Geld zu verdienen, dass ich mir ein Kleid von Chanel leisten kann. Aber wäre das nicht eigentlich zu schick für eine Schriftstellerin? Stellt man sich unter dieser Berufsgruppe - zumindest in Deutschland - nicht eher eine weniger extravagante Frau vor? Übrigens bin ich auch ein Schuhfreak und werde deshalb die Pumps kaufen, die ich gestern gesehen habe. Schwarz, natürlich.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Postskriptum zur Buchmesse

Da ich gefragt wurde, ob es für einen Autor nicht zwingend notwendig sei, zur Buchmesse zu fahren, poste ich hier mal - sozusagen für alle - die Antwort: Nein, es ist nicht grundsätzlich notwendig, in Frankfurt oder auch Leipzig als Person präsent zu sein. Im Grunde ist es für einen Schriftsteller nur dann sinnvoll, die Messen zu besuchen, wenn man im Vorfeld Termine vereinbart hat oder einen anderen wichtigen Grund hat, in den Hallen aufzulaufen. Im vergangenen Jahr war das für mich eine Party zum 10jährigen Bestehen meiner Agentur "scripts for sale". Andere (berühmtere) Kollegen werden von ihren Verlagen um Anwesenheit gebeten, um Interviews zu geben oder zur Kontaktpflege. Wer meint, als unbekannter Autor auf die Buchmesse marschieren und dort Verlagsverträge einheimsen zu können, irrt in der Regel. Denn die wirklich wichtigen Verlags-Menschen sind derart beschäftigt, dass sie kaum Zeit für jemanden haben, den sie nicht kennen und mit dem sie keinen Termin vereinbart haben. Man könnte also eine böse, weil unerfreuliche, Überraschung erleben, wenn man sich nicht ausreichend vorbereitet hat.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Frankfurter Buchmesse

Heute beginnt in Frankfurt die Buchmesse - und ich gebe zu, mich beschleicht eine gewissen Wehmut, wenn ich an die vielen Kollegen und Freunde denke, die sich in den nächsten Tagen in den Messehallen treffen werden. Denn ich bin in diesem Jahr nicht dabei. Andererseits bleibe ich auch gerne an meinem Schreibtisch, denn die Messe ist meines Erachtens inzwischen nur noch ein hektischer Strudel, der einem kaum Luft zum Atmen lässt. Mit Ausnahme privater Treffs fand ich im vergangenen Jahr eigentlich nur den Besuch bei meiner Agentin im Agenten-Zentrum angenehm, da atmete ich Professionalität und diese ganz besondere Luft, die das Buchgeschäft ausmacht. In den Hallen ist das leider nicht mehr ganz so. Übrigens war das früher nicht viel anders: In der "Hüterin  des Evangeliums" beschreibe ich ja die Buchhändlermesse zu Frankfurt am Main anno 1555 - und die Duplizität zu heute hat mich beim Schreiben selbst überrascht (und meinen Lektor bei der Lektüre köstlich amüsiert). Alles ist und war Stress pur und das eigentliche Geschäft wird im kleinen Kreis abgewickelt, das Feiern gehörte aber damals wie heute ganz entscheidend dazu und der Kollegenaustausch auch. Wie gesagt, das vermisse ich. Die Alternative dazu sind Mailinglisten, die meine Kollegen und mich in Autorenkreisen und Foren verbinden... aber da verabreden sich gerade wieder alle in Frankfurt. Hätte ich vielleicht doch hinfahren sollen? Also, ich nehme mal das nächste Jahr ins Visier.

Freitag, 24. September 2010

Tee & Kaffee

Ich bin ein Tee-Junkie, unter zwei Litern Assam, Ceylon oder Ostfriesenmischung läuft mein Tag nicht. Dafür trinke ich sehr selten Kaffee. Was macht die Teetrinkerin also am "Tag des Kaffees"? Auf den "Tag des Tees" warten? Oder den Zeitplan so einrichten, dass sie um 12 Uhr zum Vorkosten in einer "Starbucks" Filliale auflaufen kann (bundesweit gibt es dort heute kostenlose Coffeetastings)? Vielleicht finde ich ja Geschmack an etwas anderem als einem gelegentlichen Espresso oder einem - mangels Sommer - noch selteneren Eis-Café.  Leider ist mein Lieblings-Coffee-Shop gerade 600 km entfernt, deshalb bliebe als Alternative die "Nespresso"-Bar in relativer Nähe. Oder die mit Schokolade umhüllten Kaffeebohnen, die mir eine befreundete Kollegin neulich geschenkt hat - als "Droge", wenn ich auch nachts dichten muss, weil ich wieder einmal den Abgabetermin für ein Manuskript überzogen habe. In dieser Situation hilft mir Tee übrigens nicht. Die Kaffeebohnen mit Schokolade sind da schon eher angesagt und schmecken traumhaft, wie ich finde (gibt's bei "Eilles"). Bei "Welt Online" habe ich übrigens gelesen, dass die Deutschen 150 Liter Kaffee im Jahr trinken, an zweiter Stelle steht Wasser, gefolgt von Bier. Wie gesagt, ich trinke kaum Kaffee und Bier noch seltener - welchen Beliebtheitsgrad Wein erreicht, habe ich leider auf die Schnelle nicht herausfinden können. Offensichtlich falle ich durch's Raster. Ist auch ok, oder?

Montag, 13. September 2010

Staus & Ideen

Da ich über mehrere Wohnsitze verfüge, fahre ich viel Auto. Muss ja irgendwie mit Sack, Pack, Computer und Hund pendeln. Normalerweise kann ich beim Autofahren wunderbar nachdenken. Wenn ich in der Vergangenheit so mit 130 über die Autobahn geschlichen bin, kam mir schon die eine oder andere gute Idee für einen Romanplot. Ganz anders gestern auf dem Rückweg vom Tessin nach München: Ich fuhr von einem Stau zum nächsten und brauchte für 420 km genau sieben Stunden. Nun könnte man natürlich annehmen, dass ich in den genannten sieben Stunden kreativer war als in den vier Stunden, die ich von München nach Lugano unterwegs gewesen war. Mitnichten! Ich war gestern Abend so frustriert vom Verkehrsaufkommen, Baustellen, Unfällen und Staus, dass ich während besagter sieben Stunden nicht ein einziges Mal an ein Romanthema dachte. Mich wundert das selbst - und deshalb schreibe ich das vollkommen verwirrt auch hier auf. Andererseits lerne ich vielleicht daraus, dass sich Romanideen nur mit positiven Gedanken verbinden lassen. Das ist eine schöne Entdeckung an einem verregneten Montagmorgen, finde ich - und verabschiede mich, um mein Gehirn auf "wunderschöne Ideen" zu schalten ;-)

Freitag, 10. September 2010

Ämter & Bücher

Was haben Einwohnermeldeämter und Romane gemeinsam? Viel, dachte ich bisher, denn die endlos lange Wartezeit etwa im Kreisverwaltungsreferat zu München habe ich mir in der Vergangenheit immer mit Lesen vertrieben. Als ich heute um 8.30 Uhr dort eintraf, um meinen Umzug amtlich zu machen, hatte ich deshalb ordentlich Lektüre dabei. Davon habe ich derzeit genug, denn ich bin Mitglied der Jury für den Delia-Literaturpreis und bisher sind fast 70 Romane eingegangen (und es werden täglich mehr), die von meinen Kolleginnen Brigitte Janson, Petra Schier und Petra A. Bauer gelesen werden müssen/sollen/dürfen. Wie dumm nur, dass die Verwaltungsbeamten plötzlich so flott sind. Ich kam gerade mal dazu, einen kurzen Absatz zu lesen - da wurde ich auch schon aufgerufen, die Adresse im Personalausweis überklebt und ich entlassen. Man kann sich offenbar auf nichts mehr verlassen, nicht einmal mehr auf die Wartezeiten in Ämtern.

Dienstag, 7. September 2010

Ach, ja, die Menschen

Die Wohnung, in der wir seit etwa sechs Wochen wohnen, stand offenbar relativ lange leer. Jedenfalls haben sich unsere Nachbarn an den Zustand des Alleinseins gewöhnt. Ich kann schwer damit leben, dass die Leute die Wohnungstüren offen lassen und sich wie in einer WG fühlen, in der mein Mann, mein Hund und ich offenbar nur geduldet werden, wenn nicht stören. Richtig verärgert bin ich aber, wenn sich mein Nachbar in der Tiefgarage auf seinem Platz so breit macht, dass wir nicht auf unseren (gemieteten) Platz kommen. Klar, der Typ ist gewöhnt, dass dort niemand steht. Und wahrscheinlich störte auch niemanden, dass der Hund im Erdgeschoss permanent bellt (der arme Kerl wird den ganzen Tag alleine gelassen und ist schrecklich aggressiv, was kein Wunder ist). Hallo, Leute, ich will doch nur meine Ruhe und in meiner Dachstube vor mich hin dichten. Ist es wirklich so schwer, sich als Mensch in ein Gefüge einzuleben?

Sonntag, 5. September 2010

Ehemann als Fotograf

Der Beruf meines Mannes gehört eher zur bürgerlich-akademischen Gruppe, er wäre jedoch so gerne Künstler. Seine größte Passion ist derzeit die Fotografie. Leider sieht er mich meistens mit Augen, deren Blicke ich nicht unbedingt nachvollziehen kann, aber bei der Lesung meines Romans "Die Hüterin des Evangeliums" machte er seine Sache ganz gut, wie ich finde. Ansonsten fotografiert er Landschaften, Architektur und "Straßenfotografie". Das bereitet ihm sehr viel Freude, ist für mich aber ausgesprochen nervig, wenn ich als absolut unsichtbarer Kamerataschenträger neben ihm her trotte  - aber auch Autorinnen sind halt liebende Ehefrauen

Herzlich Willkommen

Das ist ein funkelnagelneue Blog. Ich muß sicher noch etwas üben, um das alles auf die Reihe zu kriegen, aber ich freue mich über den Austausch mit meinen Leserinnen und Lesern und solchen, die es vielleicht bald werden. Ein großes Dankeschön meinem Schwiegersohn, der für die Einrichtung dieser Seite verantwortlich ist und ohne den ich das nie geschafft hätte :-)