Es ist jedes Jahr eigentlich der selbe Zirkus: Im Dezember ist Winter - und niemand hat damit gerechnet. Die LKW-Fahrer nicht, die haufenweise Unfälle auf den Straßen verursachen, die Bahn nicht, die Fluggesellschaften nicht. Auch dass am 24.12. Heilig Abend ist - und zwar jedes Jahr - ist irgendwie eine wiederkehrende Überraschung.
Leider muss ich zugeben, dass auch ich nie damit rechne, wie schnell die Zeit vergeht, und auch in diesem Jahr zu spät dran bin. Für alles. Auch die Winterreifen habe ich erst auf mein Auto aufziehen lassen, als es mit Sommerreifen schon nicht mehr ging. Geschenke? Meine Familie kriegt Gutscheine. Weihnachtskarten an Freunde, Bekannte und geschäftliche Kontakte? Ich werde kurzfristig E-Mails versenden. Der Einkauf für die Feiertage? Erledige ich am 24..
Allerdings: Das Essen für Heilig Abend hat in diesem Jahr meine Tochter bestellt - und deshalb wird es schon am 23.12. geliefert. Klingt gut, oder? Eine kleine Unsicherheit ist jedoch dabei: Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob eine Gans für vier Erwachsene in meinen kleinen Ofen passt. Notgedrungen könnte ich ein Ersatzmenü auch am 24. noch kaufen.
Ich habe einmal in meinem Leben ein sehr entspanntes Weihnachtsfest gefeiert. Damals lebten wir in Paris, und es war wundervoll, am 24. mit meiner Familie richtig gut Mittag zu essen, anschl. durch die Geschäfte zu bummeln und für jeden Weihnachtsgeschenke zu kaufen und am Abend mit einem Glas Champagner (satt und beschenkt) am Tannenbaum zu sitzen. Für den 25. hatte ich am 23. ein paar Kleinigkeiten eingekauft und am 26. war wieder Alltag.
In diesem Sinne entschwinde ich jetzt mal in den Keller, um zu überprüfen, ob Christbaumständer, Lichterkette und Weihnachtskugeln meinen letzten Umzug im Sommer überlebt haben. Übrigens: Das erste Weihnachten mit meinem Mann vor elf Jahren wurde dadurch geprägt, dass wir an Heilig Abend mehrere Stunden durch die Geschäfte liefen auf der Suche nach einem Christbaumständer (und Bäume im Topf waren überall auch ausverkauft).
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